Neben dem Panorama, das man vom Vorplatz Michelangelo genießen kann, ein paar Schritte vom David entfernt, erscheint das Symbol von Florenz. Im Irisgarten werden nämlich mehr als 1500 Sorten der Blume gezüchtet, die seit 1251 als Symbol der Stadt angenommen wurde. Die Irissorten, die aus allen Ecken der Welt stammen, sind von der Italienischen Gesellschaft der Iris kuriert, Eigentümerin des Gartens und Organisatorin des jährlichen Wettbewerbs, der seit mehr als einem halben Jahrhundert die schönsten und besonderen Exemplare und die neuesten und originellsten Arten prämiert.
Auf dem östlichen Hang des Hügels vom Vorplatz Michelangelo gelegen, reproduziert der Garten die typische Umwelt eines hügeligen Olivenhains mit Wiesen und Irisbeeten und hat auch einen kleinen See für die Aufzucht der Wasserarten, wie die japanische Iris und die Louisiana. Die verschiedenen Blumensorten sind in Beete gesammelt und mit ihren Namen ausgezeichnet: Es gibt Iris barbata, nana und die wilde Iris sowie viele antike Exemplare.
Neben den Symbolblumen von Florenz beherbergt der Garten verschiedene Arten von Rosen und Bäumen, die ihn zum idealen Schauplatz für einen romantischen Spaziergang zum Frühjahresbeginn machen. Romantisch wie der Ursprung vom wissenschaftlichen Namen der Schwertlilie, der wahrscheinlich aufgrund seiner unterschiedlichen und lebendigen Farben von der Göttin Iride stammt, die Götterbotin, die ihren Schal löste und einen Regenbogen formte.
Der Garten ist im Mai zu besichtigen, dem Monat der Blüte der Iris oder Schwertlilie. Dieses Jahr öffnet er seine Tore vom 25. April bis zum 20. Mai mit täglichen Öffnungszeiten von 10.00-12.30 Uhr/15.00-19.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Seit Jahrhunderten ist die Lilie oder Iris das Symbol von Florenz. In der Toskana wird die Blume Schwertliliegenannt (aus dem Lateinischen gladius- spada (Schwert) aufgrund der schwertförmigen Struktur des Blattes. Es ist also kein Zufall, dass man sie in vielen Dekorationen der Stadt stilisiert wiederfindet und sie wurde auch als Bild für die ersten Silbermünzen der florentinischen Republik des XII. Jahrhunderts benutzt, anschließend hinter dem San Giovanni auf dem kostbareren Goldgulden. Die Motivation zur Wahl dieser besonderen botanischen Art ist recht intuitiv: In der Vergangenheit nämlich wuchs sie im Arnotal üppig und in großen Mengen, eine weiß-hellblaue Lilienart, die „Alba fiorentina“ genannt war und die sich bis auf die Stadtmauern hochrankte und somit das unterscheidende Zeichen der städtischen Flora war.
Aber die rote Farbe, die sich in der typischen Lilie von Florenz wiederfindet, die jedoch in der Natur nicht gibt, hat einen politischen Ursprung, der auf die Zeit der Gefechte zwischen den Guelfen und den Ghibellinen zurückgeht. Ursprünglich nämlich war die dargestellte Lilie die weiße, die sich an den so zahlreichen Exemplaren und den so der Natur nahegelegenen inspirierte.
Aber in dem Augenblick der Vertreibung der Ghibellinen aus der Stadt wollten die Guelfen auch im Symbol ein Zeichen der Veränderung setzen: Da sie die Blume nicht verändern konnten entschieden sie sich, dass sie ab sofort in „negativ“ dargestellt werden müsse. So ging man von der weißen Blume auf rotem Feld zur aktuellen roten Lilie auf weißem Feld.
Die Lilie, oder korrekter gesagt die Iris, kehrt auch in einem anderen wichtigen Symbol der Stadt zurück: Dem Marzocco, der hockende Löwe, der mit der rechten Pfote das Schild stützt, welches eben eine Lilie darstellt und welches von den Florentinern als Glücksbringer der städtischen Republik angesehen wurde.
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