Archiv der Kategorie: Arezzo

Das Sarazene-Turnier in Arezzo – 21. Juni und 7. September 2014


Das Sarazene-Turnier ist ein „Reiterspiel“, dessen Wurzeln im Mittelalter liegen und das an den jahrhundertealten Kampf erinnert, den das westliche Christentum austrug, um das Voranschreiten des Moslems zu begrenzen. Das Turnier findet in Arezzo im prächtigen Rahmen der Piazza Grande am vorletzten Samstag im Juni und am ersten Sonntag im September statt. 1

Im Laufe seiner langen Geschichte hat diese antike mittelalterliche Tradition wechselhaftes Glück gehabt, aber seit dem 7. August 1931 wurde es beständig auf die Beine gestellt, in Form eines Wachrufens aus dem XIV. Jahrhundert. Das Turnier ist die Entwicklung einer militärischen Trainingseinheit, die den Kampf im Krieg simuliert, sie sieht Reiter mit Lanzen bewaffnet vor, die einen Autonomen (Hampelmann „Re delle Indie“) mit der Ähnlichkeit des Feindes schlechthin des westlichen Christentums: der Araber, der Untreue, der Sarazene eben, angreifen. Gegen ihn kämpfen die acht „Meister“ der vier Viertel, in denen sich die Stadt aufteilt, nämlich Porta Crucifera, das Viertel von Porta S. Spirito, Porta del Foro und das von Porta Andrea, im Galopp. Der Sarazene trägt auf seinem linken Arm ein Schild mit einer Tafel, die mit der Lanze getroffen werden muss und er verteidigt sich mit einer in der rechten Hand gehaltenen Geißel (abgenutzter Knüppel), die durch einen Federmechanismus betätigt wird, und die aus drei Lederbällen mit jeweils 250 g Gewicht besteht. Sobald der Sarazene getroffen wird, dreht er sich um sich selbst und streckt seine Waffe aus, um den Turnierreiter auf die Schulter zu treffen. Es gewinnt das Turnierreiterpaar, das durch das Treffen des Schildes vom Sarazene die meisten Punkte erreicht. An ihr Viertel geht der begehrte Preis „Lancia d’Oro“. Im Falle von Gleichstand zwischen einem oder mehreren Quartieren, wird ein Stechen gemacht. Der Kampfausgang zwischen den christlichen Rittern und dem Sarazene bleibt bis zuletzt ungewiss aufgrund der häufigen unerwarteten Veränderungen der Geschicklichkeit, des Mutes und des Glücks der acht Turnierreiter, die sich auf der Piazza Grande dem Wettkampf stellen.04 - Giostra del Saracino di Arezzo 2006

Der Turniertag beginnt am Morgen mit der Lesung der Bekanntmachung von Seiten des Herolds und geht mit einem bunten, historischen Umzug weiter, der 350 Figuranten in Kostümen aus dem vierzehnten Jahrhundert und 27 Pferde auf die Straßen bringt; ein wichtiger Moment vom Umzug ist die Segnung der Bewaffneten auf den Treppen vom Dom von Seiten des Bischofs von Aares. Das Turnier eröffnet mit den Fahnenschwingern, gefolgt vom Eintritt des gesamten historischen Umzuges des Turniers, begleitet von der Wärme und dem Beifall des Publikums. Der Klang der Trompeten und das Trommeln der Trommeln der Musikgruppe begleitet alle Phasen des Sarazene-Turniers sowie jede Veranstaltung, die mit einem Wachrufen der Erinnerung zu tun hat. Die Musiker spielen nicht nach einer Partitur sondern nach Gehör, sie lernen die Stücke auswendig und koordinieren sich gegenseitig und sind in Italien und im Ausland beliebt.

Die Juni Ausgabe des Tourniers findet am 21. Juni 2014 in der Piazza Grande statt.

Die September Ausgabe findet am 7. September 2014 in der Piazza Grande statt.

Arezzo – Wo Das „Leben schön Ist“


Reise zur Entdeckung dieser toskanischen Provinz in den großen Filmen. Wie viel Geschichte atmet man, wenn man durch die Straßen von Arezzo geht! Wer zum ersten Mal in diese Stadt ankommt, findet sich schnell vor einem einzigartigen Panorama, Straßen und schmale Gässchen, welche die unvergleichliche Faszination des Mittelalters wieder aufleben lässt. Die Kinoliebhaber werden aber merken, dass viele Bildausschnitte von Arezzo und den verschiedenen Städtchen der Provinz als natürliche Szenerie für Filme gewählt wurden, welche nicht nur in Italien Kinogeschichte geschrieben haben.

Der berühmteste in Arezzo gedrehte Film ist zweifellos „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni, ein Meisterwerk, für das 1997 ein David von Donatello, der größte Preis der Jury von Cannes, und drei Oscars vergeben wurden.
Piazza Grande
Der toskanische Schauspieler und Regisseur entschied sich dafür, den ersten Teil des Films auf der Piazza Grande, auf dem Domplatz und in den vielen Straßen des Zentrums zu drehen, und hinterließ eine unauslöschliche Erinnerung im Gedächtnis der Aretiner. Heute noch erinnern sich viele in Arezzo über jene Tage, als Benigni mit seiner sympathischen Art in die Stadt einfiel und die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Die berühmte Szene des Fahrrades, in der der Protagonist des Filmes mit der Frau zusammenstößt, die dann seine Ehefrau werden sollte, wurde genau am Domplatz vor dem bekannten „Caffé dei Costanti“ gedreht. Heute gibt es an diesem Ort eine Tafel, mit der die aretinischen Oscars gewürdigt werden.